Die Sommerferien bieten für Familien die Möglichkeit, enger zusammenzuwachsen und die Beziehung zwischen den Familienmitgliedern zu stärken – bei einem gemeinsamen Urlaub oder im schul- und arbeitsfreien Ferienalltag. Oft wird die wertvolle Familienzeit zu Hause von Alltagsaufgaben oder im Urlaub von zu vielen Aktivitäten und Plänen überschattet. Gute Ambitionen enden dann in Streitereien und Stress. Schon bei der Planung der Ferienzeit können Eltern aber viel tun, um ein gutes Setting für schöne Familienmomente zu schaffen.
Friederike Krisch von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Aichach rät: „Es ist wichtig, bei der Planung alle Bedürfnisse zu hören und transparent zu besprechen, was umgesetzt werden kann und was nicht. Findet sich ein gemeinsames Ziel – in Form eines Ortes oder einer Aktivität – auf das sich alle freuen, kann das ein gutes ‚Wir-Gefühl‘ mit sich bringen.“
Tipps fürs Miteinander in der Ferienzeit:
- Gemeinsam planen: Eltern sollten ihre Kinder in die Urlaubs- oder Ferienplanung miteinbeziehen und sie nach ihren Vorstellungen fragen. Werden Wünsche und Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt, beugt dies Streit und Unmut vor. Besonders ältere Kinder und Jugendliche haben oft eigene Verabredungen mit Freund*innen, die bei der Planung von Familienzeiten bedacht werden sollten.
- Balance finden: Gemeinsame Unternehmungen sind für die Beziehungen innerhalb der Familie sehr wichtig. Zudem sollten die Ferien auch der Entspannung dienen und nicht mit Aktivitäten vollgepackt sein. Ein guter Mix zwischen Action und Ruhe sowie gemeinsamen und getrennten Aktivitäten ist oft eine sinnvolle Lösung, die das familiäre Miteinander stärkt.
- Verschiedene Wünsche erfüllen: Einzelne Familienmitglieder können ganz unterschiedliche Bedürfnisse haben und möchten die Ferien womöglich verschieden gestalten. Um den individuellen Vorstellungen gerecht zu werden und trotzdem wertvolle Zeit gemeinsam zu verbringen, können Familien bestimmte Tage festlegen, an denen einzelne Familienmitglieder bestimmen dürfen, wie diese gestaltet werden. Ob im Freizeitpark oder mit Gemeinschaftsspielen – diese Tage können ganz unterschiedlich aussehen.
- Freiräume schaffen: Wenn Eltern wissen, dass Geschwister sich häufiger streiten, kann es helfen, Tage einzuplanen, an denen die Kinder getrennt sind. Elternteile können etwa wechselseitig mit jeweils einem Kind Zeit verbringen. Freiräume voneinander können für alle Familienmitglieder wertvoll sein – unabhängig von Konflikten. Auch bei sehr kleinen Kindern, die ständig betreut werden müssen, können sich die Betreuungspersonen stunden- oder tageweise abwechseln, damit jede und jeder einmal Zeit für sich hat. Wer auch die Möglichkeit zu getrennten Aktivitäten hat, findet an den gemeinsamen oft viel mehr Freude.
Info: An über 25 Orten in Schwaben, im Allgäu und im Bayerischen Oberland helfen die KJF Erziehungsberater*innen bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag unkompliziert und kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht.
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