Vater und Mutter verbringen Heilig Abend jährlich abwechselnd mit ihren Kindern, feiern getrennt voneinander je ein Fest mit ihnen oder haben verschiedene Feiertage untereinander aufgeteilt: Wie Familien nach einer Trennung die Weihnachtszeit verbringen, kann ganz unterschiedlich aussehen. „Letztendlich ist jede Familie einzigartig. Wichtig ist, dass Eltern wissen: Es ist kein Versagen, wenn Weihnachten bei ihnen anders aussieht als bei anderen oder anders als ihre Idealvorstellung“, sagt Michael Leicht von der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung, die zur Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) gehört. Was hilft, ist die Erkenntnis, dass Weihnachten nicht perfekt sein muss, um schön zu sein – und dass Familien gute Wege finden können.
Entscheiden entlastet Kinder
Am besten setzen sich getrennte Eltern mit ausreichend Vorlauf mit der Gestaltung der Weihnachtszeit auseinander. Andernfalls könnte es passieren, dass die Frage, bei wem gemeinsame Kinder Weihnachten verbringen, die Vorweihnachtszeit überschattet. Schön wird diese dann, wenn die gefundene Lösung für Kinder und beide Elternteile in Ordnung ist. Letztendlich sollten die Eltern bestimmen und es dem Kind ersparen, sich zwischen beiden Elternteilen entscheiden zu müssen. „Eltern sollten ihr Kind von dieser Verantwortung entlasten. Bei ihrer Entscheidung sollten sie sich aber an den Bedürfnissen des Kindes orientieren, denn was für Eltern gerecht ist, ist nicht zwangsweise das Beste fürs Kind“, betont Michael Leicht.
In Ordnung statt perfekt
Die Situation um Weihnachten kann bei Eltern viel Druck auslösen. Es kann schwierig und traurig sein, das Fest nicht so wie früher oder wie andere Familien feiern zu können oder die Weihnachtszeit ohne seine Kinder verbringen zu müssen. „Negative Gefühle haben auch in der vermeintlich frohen Weihnachtszeit ihre Berechtigung“, sagt Michael Leicht. Vielen Eltern hilft es, sich Zeit für sich zu nehmen, eigene Erwartungen herunterzuschrauben und zu versuchen, die kleinen Dinge in der Weihnachtszeit zu schätzen.
Gleichzeitig sollten sich getrennte Partner*innen bewusst machen, dass die Situation auch für den anderen Elternteil schwierig ist. Auf der Basis eines gegenseitigen Verständnisses können besser gemeinsame Lösungen gefunden werden. Am Ende zählt, was beide teilen: die Liebe für ihr Kind. Weihnachten ist dann vielleicht nicht perfekt für jeden, aber trotzdem schön.
Unterstützung in Ihrer Nähe
In Lindau und Lindenberg sowie an über 25 weiteren Orten in Schwaben, im Allgäu und im Bayerischen Oberland helfen die Erziehungs-, Jugend- und Familienberater*innen der KJF Augsburg bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag unkompliziert und kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht.
KJF Soziale Angebote Allgäu
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Landkreis Lindau
Standort Lindau: Ludwig-Kick-Straße 19 a, 88131 Lindau, Telefon: 08382 4190, E-Mail: eb.lindau@kjf-kjh.de
Standort Lindenberg: Brennterwinkel 4, 88161 Lindenberg, Telefon: 08381 3443, E-Mail: eb.lindau@kjf-kjh.de
Zusätzlich kann die anonyme Onlineberatung unter www.caritas.de/onlineberatung genutzt werden.
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der KJF Augsburg
Im Regierungsbezirk Schwaben bietet die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) fast flächendeckend Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungen an. Auch im angrenzenden Bezirk Oberbayern sind die Berater*innen im Landkreis Weilheim-Schongau präsent. Aktuell sind die Fachberater*innen der KJF Augsburg jährlich mit rund 18.000 Personen im direkten Beratungskontakt.
Besondere Beratungen wie Schreibabyberatung oder „Kinder im Blick“-Kurse für Elternteile in Trennung gehören in zahlreichen Landkreisen zum Angebot – über klassische Erziehungsberatung hinaus. In fünf Landkreisen gibt es explizit eine Fachstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen.
Alle Standorte und Ansprechpersonen der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der KJF Augsburg finden Sie auf der Website der KJF Kinder- und Jugendhilfe.