Die heutige mediengeprägte Zeit stellt Jugendliche in der Pubertät vor nie dagewesene Herausforderungen: Lange bevor das Gehirn vollständig entwickelt ist, müssen sie sich mit den Einflüssen von Social Media und dem damit verbundenen Schönheitswahn und Vergleichen auseinandersetzen. Viele Eltern haben zeitgleich das Gefühl, keinen Einfluss mehr auf ihr Kind nehmen zu können. Was können Eltern tun? Sich in die Lebensrealität ihres Kindes hineinversetzen und darauf vertrauen, dass das pubertierende Kind sein Bestes gibt, um klar zu kommen, rät Artur Geis von der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Landkreis Günzburg der KJF Soziale Angebote Nordschwaben.
Herausforderungen der heutigen Zeit
Gerade während der Pubertät ziehen sich Jugendliche seit jeher zurück – heute geschieht das oft in Verbindung mit dem Smartphone, da sie dort zum Beispiel Bestätigung, Ablenkung und Kreativität finden. Oft sind Medien die einzige Möglichkeit, wie sie positives Feedback erhalten: wenn das Lernen nicht klappt, weil das Gehirn im Umbaumodus ist und die Hormone verrücktspielen, wenn Machtspiele mit Lehrkräften den Schulalltag prägen und wenn die Eltern alles besser wissen. Hinzu kommen aktuelle Krisenthemen wie der Klimawandel und Kriege, bei denen Jugendliche mit ihren Ängsten meist allein gelassen werden. Wie können Eltern auf ihre Teenager in der Pubertät zugehen, wenn sie das Gefühl haben, den Zugang zu ihrem Kind zu verlieren? „Es ist wichtig, die Elternrolle zu verändern: weg von der steuernden, beschützenden Rolle hin zu einer begleitenden Unterstützung. Das heiß konkret, Jugendliche mehr und mehr zu eigenen Lösungen anzuregen und ihnen damit die Möglichkeit geben, selbst Verantwortung zu übernehmen“, rät Artur Geis. Er ergänzt: „Eltern suchen oft schnelle Lösungen, machen Vorgaben, diktieren Regeln und geben Anweisungen. Autoritär aufgenötigte Ziele lösen jedoch eher Widerstand als innere Auseinandersetzung aus. Wenn Eltern ihre Kinder begleiten, indem sie als reflektierende Gesprächspartner statt als Vorgabenmacher agieren, ermöglichen sie Jugendlichen eigene Selbstwirksamkeit zu erleben.“
Eine vertrauensvolle Beziehung ist der Schlüssel, um Kinder und Jugendliche durch die Herausforderungen der heutigen Zeit zu begleiten.
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In Günzburg, Leipheim und Krumbach sowie an über 25 Orten in Schwaben, im Allgäu und im Bayerischen Oberland helfen die Erziehungs-, Jugend- und Familienberaterinnen und -berater der KJF Augsburg bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag unkompliziert und kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht.
KJF Soziale Angebote Nordschwaben
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Landkreis Günzburg
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Standort Krumbach: Robert-Steiger-Straße 5, 86381 Krumbach, Telefon: 08282 3936, E-Mail: eb.krumbach@kjf-kjh.de
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Zusätzlich kann auch die anonyme Onlineberatung unter www.caritas.de/onlineberatung genutzt werden.
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der KJF Augsburg
Im Regierungsbezirk Schwaben bietet die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) fast flächendeckend Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungen an. Auch im angrenzenden Bezirk Oberbayern sind die Beraterinnen und Berater im Landkreis Weilheim-Schongau präsent. Aktuell sind die Fachberaterinnen und -berater der KJF Augsburg jährlich mit rund 18.000 Personen im direkten Beratungskontakt.
Besondere Beratungen wie Schreibabyberatung oder „Kinder im Blick“-Kurse für Elternteile in Trennung gehören in zahlreichen Landkreisen zum Angebot – über klassische Erziehungsberatung hinaus. In fünf Landkreisen gibt es explizit eine Fachstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen.
Alle Standorte und Ansprechpersonen der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der KJF Augsburg finden Sie auf der Website der KJF Kinder- und Jugendhilfe.