Die Digitalisierung hat gravierende Auswirkungen auf alle unsere Lebensbereiche. Für junge Menschen ist die Nutzung digitaler Medien längst eine Selbstverständlichkeit. Der digitale Wandel ist Herausforderung und Chance zugleich – das gilt auch für die Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung (EB). Diese ist als niederschwelliges und fachlich fundiertes Angebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene konzipiert. Während der Corona-Pandemie galt es viel und schnell zu lernen: Beratung konnte oft nur durch die Nutzung und Integration digitaler Kanäle erfolgen – sogar Gruppenangebote wurden ins Videoformat übertragen.
Mehr Flexibilität und geringe Hemmschwelle
Der konstruktive Umgang mit digitalen Möglichkeiten kann auch Thema der Beratung sein, ist aber vor allem Aufgabe für die Fachkräfte: Sollen junge Menschen erreicht werden, muss eine Beratungsstelle über digitale Kanäle erreichbar sowie in sozialen Medien sichtbar und auffindbar sein. Innerhalb der KJF Augsburg nehmen die EB-Standorte Donau-Ries und Aichach-Friedberg hier eine Vorreiterrolle ein. Bereits seit April 2020 sind die Beratungsstellen in Donauwörth und Nördlingen auf Facebook zu finden. „Wir haben gemerkt, dass wir weitere Kanäle benötigen, um Eltern und Kinder in schwierigen Zeiten zu erreichen. Viele Familien sind oftmals so stark belastet, dass sogar die Zeit fehlt, in eine Beratungsstelle zu kommen. Durch das digitale Format können wir mit diesen in Kontakt bleiben und Informationen vermitteln – ganz flexibel und unkompliziert. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei den Eltern auch die Hemmschwelle sinkt, sich bei uns anzumelden“, erklärt Barbara Rembold, Pädagogische Fachberaterin der EB Donauries, die den Facebook-Auftritt betreut.
Die EB Aichach-Friedberg ist seit 2021 sowohl auf Facebook als auch auf Instagram präsent. Ein wichtiger Schritt, wie Elena Passavant, die die Auftritte mit Leben füllt, deutlich macht: „Über die sozialen Medien können wir zum einen über Veranstaltungen informieren und zum anderen Erziehungsfragen thematisieren sowie auf interessante Kanäle aufmerksam machen. Die Vernetzung mit den Familienstützpunkten und der Elterntalk sind hier ein großer Gewinn für die Familien. Darüber hinaus sind wir greifbarer und persönlicher geworden.“ Im neuen Schuljahr wollen die Verantwortlichen verstärkt an Schulen und Kindergärten auf die digitalen Plattformen aufmerksam machen. „Dadurch möchten wir noch mehr Familien mit unserem niederschwelligen Angebot erreichen“, sagt Elena Passavant von der KJF Kinder- und Jugendhilfe Wittelsbacher Land.
Social-Media-Strategie der KJF Augsburg
Inzwischen wurde von der KJF Augsburg eine Social-Media-Strategie entwickelt. Durch das Rahmenkonzept sollen weitere Einrichtungen für die Nutzung sozialer Medien begeistert und in der Umsetzung unterstützt werden. „Über die verschiedenen Formate können wir die vielen spannenden Geschichten aus unseren Einrichtungen authentisch und emotional erzählen“, betont Lisa Stark, Referentin Unternehmenskommunikation, die die Social-Media-Strategie entwickelt hat. „Auf diese Weise steigern wir nicht nur die Bekanntheit, sondern verbessern gerade für junge Menschen den niederschwelligen Zugang zu unseren Angeboten und Diensten.“ Das ist wichtig für die Arbeit mit Klientinnen und Klienten, für die öffentliche Wahrnehmung und nicht zuletzt für die Gewinnung von Mitarbeitenden.
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Donauries
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