„Die Weihnachtszeit soll schön sein. Ganz besonders in diesem Jahr brauchen Familien das“, sagt Cornelia Gschwend-Markthaler von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung. In vielen Familien war das Jahr 2022 geprägt von Sorgen und Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine, die anhaltende Corona-Pandemie und die Energiekrise. Die Weihnachtszeit zum Ende des Jahres soll daher eine Gelegenheit sein, sich als Familie bewusst Zeit füreinander zu nehmen, näher zusammenzuwachsen und dabei Kraft zu tanken.
Gelassenheit statt Geschenkestress
Ein Aspekt, der in der Weihnachtszeit für Streit und Stress sorgen kann, ist das Thema Geschenke. Cornelia Gschwend-Markthaler rät Eltern: „Beschränken Sie sich auf ein Hauptgeschenk pro Kind, das ist Altersgruppen übergreifend ausreichend.“ Vor allem kleine Kinder sind mit vielen Geschenken schnell überfordert. Und auch Schulkinder sind meist von Konsum übersättigt. „Schön, wenn Familien stattdessen den Fokus auf die gemeinsame Zeit und die Bedeutung von Weihnachten legen.“
Advent als Beziehungszeit
„In seinem Kern steht Weihnachten vor allem für Gemeinschaft“, betont die KJF Erziehungsberaterin. Sich auf diese Bedeutung des Festes zu besinnen, kann der Weihnachtszeit den Druck nehmen und eröffnet die Möglichkeit, die Tage bewusster als Wir-Zeit zu nutzen. „Viele Familien schenken sich Zeit, zum Beispiel in Form von Gemeinschaftsspielen, einem Vorlesebuch oder einem Filmeabend“, erzählt die KJF Erziehungsberaterin. „Solche ‚Zeit-Geschenke‘ bieten sich auch schon an den Adventssonntagen an – oder sogar als Adventskalender, der statt Schokolade kleine gemeinsame Aktivitäten enthält.“ Kindern ist diese gemeinsame Zeit wichtig – oft sogar wichtiger als viele Geschenke.
Gemeinsame Zeit stärkt den Zusammenhalt in der Familie. Aber auch Konflikte gehören dazu, weiß Cornelia Gschwend-Markthaler. „Erleben Familien die Weihnachtszeit als gemeinsame Zeit, kann es durchaus auch Streit geben“, sagt sie. Die Konflikte sind ganz normal und sogar wichtig dafür, dass alle Familienmitglieder ihre Grenzen abstecken und die individuellen Bedürfnisse miteinander abstimmen können. Die KJF Erziehungsberaterin gibt den Tipp: „Wenn Streit entsteht, lohnt es sich, genau da tiefer hinein zu gehen und zu ergründen, worum es geht und was dahinter steckt.“
An über 25 Orten in Schwaben und im Allgäu unterstützen die KJF Erziehungsberater*innen Eltern und ihre Kinder dabei, den Hintergrund von Konflikten zu erkennen und Streitigkeiten zu lösen. Die KJF Erziehungsberater*innen helfen bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag unkompliziert und kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht.
Alle Standorte und Ansprechpartner der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung finden Sie auf der Website der KJF Kinder- und Jugendhilfe.