Soziale Medien sind ein prägendes Phänomen unserer Zeit und stellen Kinder und Jugendliche – insbesondere in der sensiblen Phase der Pubertät – vor nie dagewesene Herausforderungen. Noch bevor ihr Gehirn vollständig entwickelt ist, werden sie in neuartigem Ausmaß mit unrealistischen Schönheitsidealen, ständigen Selbstvergleichen und einer Flut an Informationen konfrontiert. Perfekte Körper, gefilterte Gesichter, manipulative Inhalte und globale Krisen sind in der Hosentasche immer mit dabei. Gerade während der Pubertät ziehen sich Jugendliche seit jeher zurück – heute geschieht das oft in Verbindung mit dem Smartphone. Gleichzeitig ist die Pubertät für viele Eltern eine Zeit der Unsicherheit, in der sie das Gefühl haben, den Zugang zu ihrem Kind zu verlieren. Die digitale Welt macht es nicht einfacher. Wie können Eltern auf ihre Kinder zugehen?
Eltern als reflektierende Begleiter
Eltern können als reflektierende Gesprächspartner dienen, indem sie mit ihren Kindern über Schönheitsideale und den Umgang mit Informationen auf Social Media sprechen. Dafür ist es wichtig, dass sie sich mit der digitalen Lebenswelt Ihres Kindes auseinandersetzen. Carmen Cadus von der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Unterallgäu der KJF Soziale Angebote Allgäu rät Eltern: „Signalisieren Sie Bereitschaft für Gespräche mit ihrem Teenager. Zeigen Sie Interesse an der Meinung und den Gedanken ihres Kindes. Versuchen Sie, nicht alles besser zu wissen und die Perspektive des Kindes einzunehmen. Gleichzeitig sollten Sie aber auch kritisch hinterfragen, diskutieren ohne in Streit zu geraten und dem Kind Orientierung bieten. Ein schöner Einstieg in ein Gespräch ist beispielsweise, sich vom Kind zeigen zu lassen, welche Inhalte es auf Social Media konsumiert oder welchen Profilen es folgt – aber nicht, um zu kontrollieren, sondern aus echtem Interesse.“ Ein offener Dialog und eine vertrauensvolle Beziehung sind der Schlüssel, um Kinder und Jugendliche durch die Herausforderungen der digitalen Welt zu begleiten.
Unterstützung in Ihrer Nähe
In Memmingerberg und Mindelheim sowie an über 25 Orten in Schwaben, im Allgäu und im Bayerischen Oberland helfen die Erziehungs-, Jugend- und Familienberaterinnen und -berater der KJF Augsburg bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag unkompliziert und kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht.
KJF Soziale Angebote Allgäu
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Unterallgäu
Standort Memmingerberg: Augsburger Straße 68, 87766 Memmingerberg, Telefon: 08331 498950, E-Mail: eb.memmingen@kjf-soziale-angebote.de
Standort Mindelheim: Steinstraße 20, 87719 Mindelheim, Telefon: 08261 3132, E-Mail: eb.mindelheim@kjf-soziale-angebote.de
Zusätzlich kann die datensichere Onlineberatung unter beratung.caritas.de/eltern-familie/registration oder das bundesweite Portal unter bke-beratung.de genutzt werden.
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der KJF Augsburg
Im Regierungsbezirk Schwaben bietet die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) fast flächendeckend Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungen an. Auch im angrenzenden Bezirk Oberbayern sind die Beraterinnen und Berater im Landkreis Weilheim-Schongau präsent. Aktuell sind die Fachberaterinnen und -berater der KJF Augsburg jährlich mit rund 18.000 Personen im direkten Beratungskontakt.
Besondere Beratungen wie Schreibabyberatung oder „Kinder im Blick“-Kurse für Elternteile in Trennung gehören in zahlreichen Landkreisen zum Angebot – über klassische Erziehungsberatung hinaus. In fünf Landkreisen gibt es explizit eine Fachstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen.
Alle Standorte und Ansprechpersonen der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der KJF Augsburg finden Sie auf der Website der KJF Kinder- und Jugendhilfe.